Wussten Sie schon | Position der kleinsten Wand gemaeß der Norm IEC 60811-201


Sehr geehrte Damen und Herren,

In unserem letzten Newsletter stellten wir Ihnen den signifikanten Einfluss der Messrichtung bei der Bestimmung der kleinsten Wandstärke vor: ► Zum Newsletter 02-2019

Heute möchten wir das Thema um einen weiteren wichtigen Aspekt ergänzen, welcher in der internationalen Norm zur Kabelvermessung IEC 60811-201/202 beschrieben wird: „Die Position der kleinsten Wand“.

Bei genauer Betrachtung der vorgeschriebenen Messverfahren stellen sich dem Leser häufig folgende Fragen:

  • Was bedeuten „annähernd“ 60° Abstände?
  • Wie kann diese vage Aussage standardisiert werden?
  • Welchen Einfluss hat dieser Fakt auf die Wandstärkenmessungen bei automatischen und konventionellen (manuellen) Messverfahren?

Die grundlegende Idee: Für die Bestimmung der tatsächlich kleinsten lokalen Wandstärken ist eine feste Vorgabe der Abstände (exakt 60°) nicht zielführend.

Grafik zu 6 radiale Messungen nach jeweils 60°

Bei manuellen Messmethoden ist ein standardisiertes Verfahren zur Bestimmung der kleinesten Wand nicht möglich, da jeder Prüfer eine andere „kleinste Wand“ auswählt. Häufig sind manuelle Messgeräte mit rotierbaren Messtischen ausgestattet, worauf die Probe exakt 60° rotiert wird. Hierbei spielt es keine Rolle, ob sich an diesen Stellen tatsächlich die kleinsten Wände befinden.

Filterwinkel der VisioCablePro® Software 

Mit den Messgeräten und der Software der VisioCablePro® Familie sind Sie diesem veralteten Prinzip einen Schritt voraus. Der sogenannte „Filterwinkel“ definiert einen festen Bereich (z. B. ±10°) um die 60° Stelle und ermöglicht dem System das Detektieren der reellen kleinsten lokalen Wände.

Grafik zu 6 radiale Messungen nach jeweils 60° mit Filterwinkel

Der Einfluss des Filterwinkels hat natürlich Auswirkungen auf die durchschnittliche Wandstärke (tavg), auf das Maximum der minimalen Wandstärke (tmax) und somit auf die Konzentrizität. Alle weiteren Werte, welche auf diesen Ergebnissen basieren, werden ebenfalls beeinflusst. Dadurch können sich komplett neue Schlussfolgerungen ergeben: Die durchschnittliche Wandstärke könnte beispielsweise tatsächlich zu klein sein. Dies wurde jedoch nie bemerkt, da dickere Wände gemessen wurden.

Der Filterwinkel ermöglicht ein standardisiertes Messverfahren und beeinflusst zusätzlich die Konzentrizitätsberechnung Ihrer Produkte positiv, da die Differenz zwischen minimaler und maximaler Wand kleiner wird (tmin - tmax * 100).

Praxisbeispiele 


Die nachfolgenden Praxisbeispiele zeigen die Auswirkungen des Filterwinkels bei ein- und denselben Kabelproben. Die Messung in Spalte 1 erfolgt bei exakt 60 °, die Messung in Spalte 2 unter Berücksichtigung eines 10° Filterwinkels.

Messwert “Durchschnittliche Wandstärke”
bei exakt 60°
Messwert “Durchschnittliche Wandstärke”
mit ±10° Filterwinkel
1 2.531 mm 2.232 mm
2 3.688 mm 3.585 mm


Messwert “Größte Wandstärke”
bei exakt 60°
Messwert “Größte Wandstärke”
mit ±10° Filterwinkel
1 3.278 mm 2.630 mm
2 3.890 mm 3.731 mm


Messwert “Konzentrizität” bei exakt 60° Messwert “Konzentrizität” mit ±10° Filterwinkel
1 57.314 % 71.547 %
2 85.809 % 89.474 %

Die vollständigen Berichte finden Sie hier:



Wie diese Beispiele zeigen, hat der Filterwinkel einen sehr großen Einfluss auf die Ergebnisse – teilweise mit einem Unterscheid von mehreren Zehntelmillimetern. Eine Nichtberücksichtigung kann demzufolge kritische Auswirkungen nach sich ziehen.

Unsere intelligenten Kabelmesssysteme können Sie demnach bei der normgerechten Wandstärkenmessung standardisiert und benutzerunabhängig unterstützen.


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